Sonntag, 26. November 2017
Plötzlich Barfuss - Despacito
Wir leben in einer schnelllebigen und hektischen Zeit.
Morgens aufstehen, zur Arbeit. Nach der Arbeit warten
noch weitere Verpflichtungen: Haushalt, Partnerschaft,
Freundschaftspflege.
Viel Zeit bleibt nicht mehr übrig. Das Gefühl, ein Tag
der nur 24 Stunden hat ist zu kurz, bleibt.

Zeit wird zu einer sehr kostbaren Währung.

Daher suche und nutze ich den Moment um zur Ruhe zu kommen.
Sich von den ganzen Stress zu lösen, bevor dieser Ungesund
wird.

Eine Möglichkeit die ich hier gerne nutze ist die Entschleunigung
beim Barfuß laufen.
Daher mein heutiger Titel Despacito, (ganz langsam).


Ganz bewusst wird jeder Schritt sauber auf gesetzt.
Ich versuche jeden Schritt zu spüren. Die verschiedenen
Untergründe zu ertasten.
Selbst der Betondschungel kann hier sehr Abwechslungsreich sein.

Das spüren vom rauen Asphalt. Der Blick auf den Riss der
sich durch den Asphalt zieht. Das abtasten des Risses mit dem
nächsten Schritt.
Ein weiterer Schritt in Richtung Bordsteinkante die sich
wieder herum vom Gefühl her unterscheidet. Diese zeigt sich
im Gegensatz zum rauen Asphalt weicher. Von der Bordsteinkannte
runter auf die Straße. Selbst das Berühren der weiß gestrichenen
Parklinie ist anders.Diese fühlt sich sehr glatt an.

So kann ich jetzt ewig weiter schreiben. So viele Unterschiede
alleine der Stadtasphalt bietet wusste ich als Schuhträger noch nicht.
Ich war in diesem Bereich blind.

Es ist ein wunderbares Gefühl plötzlich einen Sinn mehr nutzen zu können.
Dazu sorgt dies zum runterfahren der Gedanken. Dem
Körper die nötige Ruhe zu geben. Stress abzubauen und sich
auch wieder zu Erden.

Dem Arbeitgeber wird es freuen, wenn ich am nächsten
Tag vollgetankt wieder auf der Arbeit mit Freude auftauche.
Von der eigenen Gesundheit ganz zu schweigen.

Liebe Grüße
Stefan

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Sonntag, 12. November 2017
Barfuss - Ist das nicht zu kalt?
Es ist Herbst und die Temperaturen sinken.
Mit sinkenden Temperaturen wird wärmere Kleidung
aus dem Schrank geholt.

So auch bei mir morgens nach dem aufstehen. Hose, T-Shirt,
Pullover und anschließend noch die Winterjacke angezogen.
Dann geht's raus an die Luft. Die Außentemperatur beträgt 8 Grad.
Doch irgendetwas ist anders und passt nicht ins gesellschaftliche
Bild. Fehlen da nicht die Schuhe?

Hier tauchen plötzlich die besorgten Bürger auf. Vielleicht ist
auch jetzt für neugierige eine passende Gelegenheit mich zu
fragen. Durch die niedrigen Temperaturen hat sich die Zahl der
Menschen erhöht die mich gezielt ansprechen.

Fast jeder Fremde der mich anspricht kommt mit der Frage:
"Ist das nicht zu kalt"?
Meine Antwort meist "Nein" Je nachdem ob ich Lust auf
Small-Talk habe oder nicht belasse ich es bei den "Nein"
und gehe weiter.
Alternativ folgt hinter dem Nein noch ein Beisatz.
"Nein, ist Gewöhnungssache" oder "Nein, so kalt ist es nicht".
und schon stecke ich in einem netten Small-Talk und kann
meine Ansichten übermitteln.

Vielen Dank an die netten Gespräche die ich dadurch führen
konnte.

Ich bin selber Überrascht wozu der eigene Körper fähig ist.
Beim verlassen der Haustür sagt mein Kopf. Vorsicht es wird kalt.
Der Fuß wird aufgesetzt. Der Boden mag sich kühl anfühlen,
ist jedoch viel wärmer als mein Kopf mir vorgegaukelt hat.
Jeder Schritt ist erfrischend und belebend jedoch nicht kalt.
Gehe ich jedoch ohne Winterjacke raus friere ich am Oberkörper.

Hinzu schaltet sich irgendwann die "ich nenne Sie mal" Fußheizung ein.
Eine Fähigkeit die beim ersten mal mich in erstaunen versetzte,
da mein Körper dies in der Vergangenheit nie benötigte.

Der Boden ist sobald die eigene Fußheizung anspringt nicht mehr kühl.
Im Gegenteil.Es wird wohlig warm und ein angenehmes Kribbeln
durchzieht die Füße. Hier ist der Punkt erreicht, an dem ich am liebsten
lange draußen bleiben und genießen möchte.

Selbstverständlich wird es die nächsten Wochen noch kälter.
Ich taste mich immer vorsichtiger an die niedrigen Temperaturen.
Mir fehlen noch die Erfahrungswerte und bin schon gespannt auf
den Winter.
Thermosocken gehören bei mir zum Notfall in meine Jackentaschen.
Zu dem gibt es viele tolle Blogs und Foren in denen ich aus
Erfahrungen anderer profitieren kann.

Fazit: Es ist nicht immer so kalt wie man denkt.

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Sonntag, 5. November 2017
Barfuss im Freizeitpark
Mittlerweile 8 Wochen sind seit meinen Beginn des Barfusslaufens vergangen. Daher gibt es jetzt mal einen Erfahrungsbericht.

Freizeitparks wurden von mir schon dutzende besucht. Die Parkatmosphäre ist immer wieder Klasse.

Barfuss zu einem Freizeitpark zu fahren ist jedoch für mich eine Premiere.
Vieles Bekannte ist mit einer neuen Sicht und Lebensweise plötzlich wie ein neues Überraschungspaket.

Rucksack gepackt, Auto getankt, Lebensgefährtin geschnappt und los ging die Fahrt.
Als wir am Freizeitpark ankamen, schien die Sonne und die Temperaturen knackten bereits 10 Grad.

Hier darf ich erwähnen, das Temperaturen von +10 Grad von mir Barfuss als angenehm empfunden werden.

Kaum waren wir in den Park sahen wir vor einem Gebäude auf einem roten Teppich einige warten. Da wir von einer Show ausgingen stellten wir uns hinzu.
Hier wechslten die Untergründe schon 3 mal. Von glatten Beton zu länglichen schmalen Pflastersteine bis hin zum roten Fließteppich.

Es war der Eingangsbereich zu einem speziellen Dinner für die Karten reserviert werden mussten. Sobald wir es bemerkten ging es weiter durch den Park.

Hier ein Bild von mir um meinem Blog auch ein Gesicht zu geben. Dieses Bild wurde nach den Besuch eines 3D-Kinos mit einem wundervollen Film über die Natur gemacht.



Der ganze Park war für den neu gewonnen Sinn meiner Füsse ein Genuss.

Wenn ich ein Vergleich finden möchte, fällt mir hier spontan eine Pralinenmischung ein.
Eine Schachtel mit vielen Pralinen von der fast jede eine andere Geschmacksrichtung hat. Hat man einmal begonnen davon zu naschen, ist an einem aufhören nicht zu denken.

Punkt 14 Uhr kam der Regen. Dieser schmälterte mein Erlebniss in keiner Weise. Im Gegenteil. Barfuss im Regen ist ein zusätzlicher Genussfaktor.

Pfützen werden nicht ausgewischen sondern gerne mit Absicht angepeilt.

Ein Beispiel für den immer wieder wechselnden Belag hatte eine Dunkelachterbahn mit ca 25 Minuten Wartezeit.

Begonnen am Eingang mit dem durch Regen nassen Asphalt. Weiter unter einem Torbogen mit gepflasterten Steinen.
Hier erreichte ich den Beginn der Warteschlange. Kurze Zeit später stand ich im Gebäude auf einem Marmorboden gefolgt von Holzstufen einer Treppe nach oben.
Auf der anderen Seite ging es wieder Runter. Hier wurden auf den Treppenstufen Antirutschmatten befestigt. Unten angekommen auf der Zielgereade zur Bahn folgte noch eine Art Betonboden.

Mehr Wechsel der Bodenbeläge fand ich bisher nur in einem Barfusspark.

Früher hätte ich nach der Fahrt vermutlich keine 2 Bodenbeläge aus einem Warteschlangenbereich nennen können, da ich auf diesem Auge noch blind war.

Leider geht so ein Tag viel zu schnell vorbei. Kurz vor Ende kam es noch kurz vor der Fahrt auf einer Schiffschaukel zu einem Gespräch mit einem anderem Besucher.
Dieser wies seiner Tochter darauf hin, das ich Barfuss bin. Er erwähnte mir gegenüber, dass seine Tochter durch den Regen nasse Schuhe hat und dies als so unangenehm emfpindet, dass die Überlegung da war sich von den Schuhen zu lösen.

Dies kann ich als kleines Fazit hier hinterlassen.

"Nasse Füsse sind bequemer als Nasse Schuhe".

Liebe Grüße
Stefan

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Dienstag, 31. Oktober 2017
Plötzlich Barfuss - verlernte Beweglichkeit
Einige können sich bestimmt noch an die Fäustlinge erinnern, die Kinder im Winter trugen.
Diese schützten die Hände und hielten diese Warm.

Jedoch Spass war etwas anderes. Schneebälle ließen sich nicht Formen und fielen auseinander. Es konnte nichts richtig gepackt werden. Die Fäustlinge mussten für jede Kleinigkeit ausgezogen werden.

Gerade im Schnee bei einer tollen Schneeballschlacht wurden die Fäustlinge ausgezogen. Selbstverständlich war der Schnee kalt und dennoch war es ein Genuss diesen zu Formen und zu schmeißen.

Was hat dies mit Beweglichkeit zu tun. Hier mein "Was wäre wenn" Spiel.
Was wäre wenn Fäustlinge das normalste auf der Welt wären. Ein Leben so gestaltet wäre, das mit Fäustlinge alles erledigt werden kann. Diese trägt man 365 Tage im Jahr, da Sie wunderbar die Hände schützen.

So trug ich 40 Jahre lang überwiegend Schuhe.
Da gerade zu Beginn der Wissensdurst enorm bei mir ist, las ich viel in Foren und stöberte durch Videoportale.

Ein Video zog die Aufmerksamkeit auf mich. Fussgymnastik. Motiviert wollte ich diese Übungen im Video direkt durchführen.
Senkrecht hingesetzt. Video gestartet.
Erste Übung: Heben des dicken Zeh´s.
Mein Kopf wollte den dicken Zeh heben. Ich schaute runter. Kein millimeter bewegte sich der Zeh nach oben. So stark meine Konzentration auch sein mochte. Die Mühe war vergebens.
Das selbe wiederholte sich in Übung 2. Heben der kleinen Zehen während der Dicke am Boden blieb. Und auch Übung 3 brachte keinen Fortschritt. Spreizen der Zehen.

Die Motivation sank schnell. Ich konnte die Zehen einfach nicht mehr bewegen. Da ich die Übungen dennoch durchführen wollte, wiederholte ich diese mit Hilfe meiner Hände. Meine Finger bewegten mehr oder weniger elegant die Zehen in die gewünschten Richtungen.

Zurück zu "Was wäre wenn". 40 jahre ein Leben lang Fäustlingen tragen. Wären die Finger dann auch Steif oder könnten diese so Geschickt wie wir es kennen bewegt werden?

Meine Zehen bzw die Muskeln waren entweder verkümert oder haben einfach die Beweglichkeit verlernt.

Es gibt jedoch Hoffnung. Zurück ins jetzt.
8 Wochen laufe ich Privat schon Barfuss. Wenn ich jetzt die Übungen mache bewegt sich etwas. Nicht so schön wie in diesem Video, jedoch die Bewegung ist wieder da. Die Hoffnung ist somit da, dass die Bewegung fast vollständig zurück kommt. Was der Körper 40 Jahre verlernt hat, lernt er nunmal nicht in einer Stunde.

Mein Fazit für heute:
Barfusslaufen bringt die Beweglichkeit der Zehen wieder zurück. Wenn dies kein gutes Argument fürs barfusslaufen ist.

Bis dann
Liebe Grüße Stefan

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Sonntag, 29. Oktober 2017
Plötzlich Barfuss - Wie alles begann
Wenn das Schicksal mit allen Mitteln jemanden vorwarnt und jedes Zeichen ignoriert wird, ist man selber Schuld.

So auch ein von uns geplanter Urlaub. Erst musste dieser von der Nebensaison in die Hauptsaison verschoben werden.
Dann war die Wunschpension nicht frei und aus der Not wurde eine gefunden die den doppelten Preis hatte.
Kurz vor Reiseantritt ging das Fahrzeug kaputt und ein Mietwagen für eine Woche wurde angemietet.

So ging es auch im Urlaub weiter. Es war nicht der Urlaub wie wir es in der Regel gewöhnt sind. Der Höhepunkt war der letzte Urlaubstag in der Notaufnahme mit einer anschließenden Bandscheibenoperation bei meiner Lebensgefährtin.

Wir sind mit diesen Urlaub voll gegen die Wand gefahren.

Ab diesen Punkt drehte jedoch das Schicksal Ihren Lauf.
Durch genug Überstunden durfte ich eine Woche verlängern so das meine Lebensgefährtin nicht alleine 450 Kilometer entfernt in Freiburg bleiben musste.
Wir lernten eine sehr liebes Pärchen kennen, die mir eine kostenfreie Unterkunft gaben. Und auch so änderte sich einiges.

Was hat dies jetzt mit Barfuss zu tun?
Wie alles begann ist immer noch unklar. Ich lief 40 Jahre lang in Schuhe oder in Wohnungen zumindest in Strümpfe herum.
Füße empfand ich als hässliches Körperteil, und war mit meinen auch nie zufrieden.

Vielleicht versuchte ich so ein wenig Urlaubsfeeling zu erhalten. Es fing mit den ersten zarten Schritten für einige Meter über rauchen Asphalt an. Es war nicht wirklich bequem.
Einige Tage später in einem Park in Freiburg bot sich die nächste Gelegenheit. Es spielten Barfuss auf der Wiese ein Pärchen mit dem Ball. Auf der ganzen Wiese verteilt Lagen einige auf Decken. Die Schuhe standen daneben.

Ich suchte mir ein Platz. Holte ein Buch heraus. Zog die Schuhe aus. Und hier geschah etwas in mir.
Ich fühlte mich zum ersten mal in der wirren Zeit wie ein Urlauber. Ein warmer Wind streichelte meine Füße. Meine Sinne standen auf vollen Genuss. Auf das lesen konnte ich mich gar nicht konzentrieren. In mir kehrte Ruhe und Frieden ein.
Dies geschah Ende August. Da meine Neugierde geweckt war, suchte ich kurze Zeit später im Internet alles zum Thema Barfuss. Was ich dort fand überzeugte mich.

Ab diesen Tag lege ich meine Schuhe beiseite wann immer es geht. Auch wenn ich auf der Arbeit noch Schuhe trage. Privat bin ich mittlerweile überwiegend Barfuss unterwegs.

Jetzt ist mein erster Blog geschrieben. Ich bin kein Schriftsteller und auch kein Journalist. Ich nutze diesen zum Speichern meiner Gedanken.
Selbstverständlich freue ich mich, wenn andere meinen Blog lesen.

Bis zum nächsten Text
Stefan

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